KSD® Rostschutzfinder

Kriterien zur Wahl des Unterbodenschutzes

Es gibt ein paar grundlegend verschiedene Wege wie man einen Unterbodenschutz aufbauen kann (in Klammern geben wir an was werksoriginal ist):

1. nur grundiert, eventuell lackiert bzw. KTL-beschichtet (werksoriginal vor ca.1970, bzw. seit ca. 2000)

2. die klassische und häufigste Variante: eine satte Schicht Bitumen (ca.1970-1985) oder PVC-Kautschuk-Steinschlagschutz (vollflächig beschichtet ca.1980-2000, teilweise beschichtet bis heute).
2.1 spritzbare Nahtabdichtung als Anti-Dröhn (1990 bis heute)

3. Unterbodenschutzwachs in schwarz oder braun nicht durchsichtig (selten original).

4. ein lackierter Unterboden mit einem transparentem Wachs als mechanische Schutzbarriere (selten original).

5. ein ausschließlich mit Chassislack geschützter Unterboden.

6. Unterbodenschutz für Holzböden (Wohnmobile, Wohnwagen, Anhänger, Kleinserien KFZ, wenige Transportertypen).

(die Varianten kann man z.T. auch kombinieren)

Wir verwenden in unserer Beratung überwiegend nur den Begriff Unterbodenschutz und meinen damit Rostschutz und Steinschlagschutz für den Unterboden. Eine explizite Unterscheidung zwischen den Begriffen "Steinschlagschutz" und "Unterbodenschutz" treffen wir nicht.

zu 1.: für eher nicht geschütze Fahrzeugböden mit keinem bis wenig Rostansatz kann man je nach Nutzung folgende Lösungen wählen: Liebhaberfahrzeuge die eher wenig bewegt werden (bis10.000km/Jahr) und wenig Schnee und Salz sehen können bei leichten Rostansätzen mit Oxybolck S und kLine Permanentwax fast unsichtbar geschützt werden. Bei Fahrzeugen die viel im Alltag oder auch im Gelände bewegt werden empfiehlt sich die Beschichtung Dinitol ML plus Dinitrol metallic oder Dinitrol schwarz. Eine Lösung zwischen Permanentwachs und Dinitrol metallic/schwarz wäre Oxyblock S und KSD bernstein UBS. Bei stärkerem Rostansatz lassen sich alle drei Unterbodenschutzarten mit Owatrol Öl zur Roststoppung kombinieren.

zu 2.: möchte man bestehenden Unterbodenschutz in der „klassischen Variante“ nacharbeiten oder auffrischen empfehlen wir generell mit Owatrol Öl Rostansätze zu stoppen und die eventuell poröse Oberfläche zu verschließen, bzw. zu regenerieren. Danach behandeln Sie Fehlstellen mit einem Steinschlagschutz aus der Kategorie „klassisch“.
Möchten Sie einen Neuaufbau mit einem Steinschlagschutz „klassisch“ dann sorgen Sie unbedingt dafür dass der Untergrund rostfrei, bzw. Rost zuverlässig gestoppt, und gut grundiert ist. Der „klassische“ Unterbodenschutz neigt im Vergleich zu Wachsen oder Chassislacken dazu Unterrostungen erst sehr spät zu offenbaren, daher ist eine gründliche Rostvorsorge hier besonders wichtig.
Steinschlagschutz „klassisch“ ist in der Regel überlackierbar und teils auch einfärbbar. Je nach Arbeitsdruck und Pistole lässt sich mit den „klassischen“ Materialien auch die originale Struktur wieder herstellen.
Der wasserverdünnbare KSD Unterbodenschutz EF stellt in dieser Kategorie das deutlich beste Produkt dar.
Von Unterbodenschutz auf Bitumenbasis raten wir aufgrund meist schlechter Alterungsbeständigkeit komplett ab.
zu 2.1.: mit spritzbarer Nahtabdichtung (=Karosseriedichtmasse) erreicht man einen sehr starken Steinschlagschutz und aufgrund der möglichen Schichtstärke auch starken Schallschutz. Aber auch die Nahtabdichtung neigt stark dazu Unterrostungen zu spät zu zeigen. Deshalb raten wir vom großflächigen Einsatz als Unterbodenschutz definitiv ab.

zu 3.: wenn man wenig Aufwand mit späteren Nacharbeiten haben will oder bei Fahrzeugen die viel im Alltag oder im Gelände bewegt werden empfiehlt sich die Beschichtung mit Dinitol ML plus Dinitrol metallic oder Dinitrol schwarz. Eine alternative etwas schwächere aber dafür leicht transparente Lösung wäre Oxyblock S und KSD Bernstein UBS oder auch das Elaskon UBS Gold. Bei stärkerem Rostansatz ersetzen Sie Dinitrol ML oder Oxyblock S durch das Owatrol Öl.
Zum Auffrischen solcher Beschichtungen ist Owatrol Öl für die Regeneration und das zur vorhandenen Beschichtung im Farbton passende Wachs am besten geeignet.

zu 4.: Gerne wird im Rahmen der Restaurierung der Fahrzeugboden in Wagenfarbe oder andersfarbig lackiert. Einerseits um die Qualität der Arbeit zu demonstrieren, andererseits um die Möglichkeit einer optimalen Sichtkontrolle zu haben. Der Nachteil des nicht vorhandenen Steinschlagschutzes kann durch das zusätzliche Auftagen transparenter dauerhafter Unterbodenschutzwachse ausgeglichen werden. Je nach Geschmack und Fahrzeugnutzung kann man Elaskon UBS hell, KSD UBS glasklar, Protewax, kLine Permanentwax, UBS 240 oder KSD Bernstein UBS verwenden (im Steinschlagschutz in aufsteigender Reihenfolge aufgeführt). Gerade kLine Permanentwax und KSD Bernstein UBS haben sich in den letzten Jahren als ideal für diesen Zweck herausgestellt.

zu 5.: Chassislacke kombinieren die gute Kontrollmöglichkeit eines lackierten Unterbodens mit einem ausreichenden Steinschlagschutz. Hier bietet sich Brantho Korrux 3in1, das System Ovagrundol plus Chassislack O.H. oder Rostbremse PUR 124 an. Zusätzlich kann man stark beanspruchte Stellen noch mit Unterbodenschutzwachs behandeln. Idealerweise mit KSD UBS klar oder kLine Permanentwax

zu 6.: Unterböden aus Holz müssen einen atmungsaktiven Schutz bekommen, damit sie nicht faulen können. Owatrol Öl und Elaskon C-UBS sind die geeigneten Schutzprodukte für Caravans, Wohnmobile sowie PKW und LKW mit Holzboden. Bei sogenannten Siebdruckplatten ist die Atmungsaktivität nicht wichtig, hier kann auch mit Owatrol Öl plus Lack oder herkömmlichen Wachsen arbeiten.

Alternativlösungen: Es besteht natürlich auch noch die Möglichkeit einen Unterbodenschutz nur für einen gewissen Zeitraum (z.B. temporär für den Winter) aufzutragen. Hierfür eignen sich unsere "temporären" bzw. entfernbaren Schutzmittel. Je nach Produkt ist so ein Schutz abwaschbar oder hält nur begrenzte Zeit.
Unerschrockene Naturen können den Unterboden auch mit Mike Sander Korrosionsschutzfett behandeln und haben einen zwar dauerhaft schmierigen aber sehr guten aktiven Rostschutz.
Eine sehr gute Zwischenlösung stellen auch die Seilfette dar: Nicht allzu klebrig/schmerig, roststoppende Wirkung, guter Korrosionsschutz, einfach zu verarbeiten, bei Bedarf entfernbar. Als ideal hat sich hier das kLine Premiumwax erwiesen.

Wie man einen alten spröden, weitgehend intakten Unterbodenschutz mit leichten Roststellen auffrischen und ergänzen kann

Unterboden partiell entrosten und mit Unterbodenschutz ausbessern

Steinschlagschutz neu auftragen am Beispiel eines (rostigen) Radhauses

Holzunterboden reparieren und auffrischen am Beispiel eines Wohnwagens

TIPP: Blechfalze und Blechüberlappungen gehören zu den rostgefährdeten Stellen am Unterboden, da sich hier häufig Feuchtigkeit sammelt. Lässt man vor dem Auftragen von Unterbodenschutz Owatrol Öl direkt in die Zwischenräume kriechen so werden diese zusätzlich geschützt.

TIPP: Alter Unterbodenschutz lässt sich gut mit dem Multitool oder unseren Spezial-Schabern entfernen, gern auch vorher mit dem KSD UBS + 1K Entferner, oder 2K Entlacker bei Kautschuckunterbodenschutz anweichen und dann erst abschaben. Für kleinere Bereiche eignen sich auch die Tercoo-Scheiben zum Entfernen.

TIPP: Intakter Unterbodenschutz kann mit Owatrol Öl (trocknet nach ca. 24 h, ist sauber) oder Fluid-Film (bleibt aktiv, trocknet nicht) aufgefrischt werden. Luft und Feuchtigkeit aus Spannungsrissen wird verdrängt, Rostansätze werden gestoppt. Unterbodenschutz auf Wachs- oder Teer-/Bitumen-Basis wird aufgefrischt (bekommt Weichmacher zurück).  Für PVC-Unterbodenschutz (gummiartiger Kautschuk) ist Owatrol Öl besser geeignet als Fluid-Film.

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