KSD® Rostschutzfinder

Zink als Rostschutz - ist das immer sinnvoll ?

zinklamelle

Das Verzinken von Metall bringt einen sehr guten Rostschutz, allerdings ist die langfristige Wirkung auch von der Art der Verzinkung und den nachfolgenden Schutzschichten abhängig.

Zink ist in der physikalischen Spannungsreihe zum Karosserieblech das unedlere Metall. Wenn nun die beiden Metalle zusammen sind und Wasser kommt dazu, dann beginnt zwischen den Metallen ein Strom zu fließen, vom unedlen zum edleren Metall, dabei löst sich das unedle Metall, in unserem Fall das Zink nach und nach auf, opfert sich sozusagen der Korrosion und Rost kann vorerst nicht entstehen.

Es gibt unterschiedliche Verfahren beim Verzinken, mit diversen Vor- und Nachteilen.

Zinkstaubfarben oder Zinksprays, also Farben mit Zinkanteilen, sind die einfachste Methode Zink auf einem Metall aufzutragen, da sie einfach nur gestrichen oder gesprüht werden müssen. Da allerdings der reine Zinkstaub nicht haften würde, packt man diesen in Bindemittel, eine Art „Klebemasse“, also Lackanteile ein. Das schmälert die Rostschutzwirkung, da der Stromfluss nur dann zustande kommt, wenn das Bindemittel, die Farbschicht, nicht isolierend wirkt. Auch eine leichte Beschädigung (durch einen Kratzer oder Bewitterung) kann die Zinkpartikel „frei“ legen und der Schutzprozess beginnt. Grundsätzlich haben Zinkstaubfarben nur dann überhaupt eine Wirkung, wenn der Zinkanteil mindestens 92% beträgt.
Neben der nicht 100%-igen Rostschutzwirkung, kann es auch zu Haftungsproblemen bei der nachfolgenden Lackierung kommen: Zinksprays und Zinkfarben binden in sich relativ schlecht ab, was dazu führt, dass sich die Zinkschicht trennt und teilweise mit dem Decklack abblättert, teils noch (ohne Lack) auf dem Blech zurück bleibt. Bei Zinkfarben sollten Sie also immer auf bewährte Produkte zurückgreifen, die auch zusammen mit einem 2-K-Autoacryllack einsetzbar sind.

Eine Sonderstellung nehmen unsere Produkte Zinklamellenspray LZ3000 und Zinklamellenlack LZ2 ein. Dies ist die weitaus beste Verzinkung, die wie eine Farbe aufgebracht wird. Das Spray bzw. der Lack enthalten 99.5% hochwirksame Zink- Aluminiumlamellen, die von einem anorganischen Bindemitel umhüllt sind. Das Bindemittel beeinträchtigt die Schutzwirkung nicht, dadurch entsteht ein kathodischer Korrosionsschutz, der wie eine galvanische Verzinkung wirkt. Das Zinkspray LZ3000 und die Zinkfarbe LZ2 haften sehr gut am Metall und sind problemlos überlackier. Bereits mit sehr dünnen Schichten von nur 8-15my erzielt man einen sehr hohen Korrosionsschutz. Gleichzeitg ist vor allem das Spray sehr gut als Schweißprimer einsetzbar.

Verzinken im Tauchbad.
Dieses Verfahren wird im Allgemeinen für Stahlkonstruktionen (Geländer, Treppenstufen etc.) eingesetzt. Hierbei werden die Metallteile in ein Bad mit heißem flüssigem Zink getaucht.
Der Nachteil bei diesem Verfahren ist, dass sich empfindliche Teile durch die Wärme verziehen können. Auch sind solche Teile nicht unproblematisch beim Lackieren.

Galvanisches Verzinken.
Auch hier wird im Bad verzinkt, allerdings nutzt man hier das elektrolytische Verfahren, ähnlich wie bei unserem E-Zinc-Gerät. Dieses Verfahren wird hauptsächlich bei Kleinteilen eingesetzt und man arbeitet selten mit reinem Zink, häufig haben solche Teile einen gelblichen Farbton. Den Nachteil des Wärmeverzugs gibt es hier nicht, allerdings sind auch solche Teile nicht ohne weiteres lackierbar.
Da bei unserem E-Zinc-Verfahren mit reinem Zink gearbeitet wird und auch die Elektrolytlösung rückstandslos abgewaschen werden kann, können mit E-Zinc behandelte Bereiche sehr gut lackiert werden.
Das E-Zinc-System stellt im Karosseriebereich zusammen mit dem Zinklamellenspray die problemloseste Methode der Verzinkung dar.

Flammspritzverzinken.
Auch hier wird mit reinem Zink gearbeitet. Ein Zinkdraht wird in einer Pistole, ähnlich einer Lackierpistole, erhitzt und verflüssigt. Das flüssige heiße Zink wird dann auf das Metall versprüht. Auch hier kann es zu Hitzeverzug kommen, daher ist dieses Verfahren auch nur an stabilen/verwindungsfreien Teilen geeignet. Die Überlackierbarkeit ist, wie beim E-Zinc, sehr gut.

Alle Verfahren haben gemeinsam, dass Sie nur auf blankem und rostfreiem Metall wirken können.
Bei einem Kraftfahrzeug lässt man Metalle selten blank, also ohne weitere Lackierung. Das bedeutet, dass die Schutzwirkung der Verzinkung erst dann zum Tragen kommt, wenn der Decklack beschädigt ist und das verzinkte Metall direkt Kontakt zum Wasser hat. Solange die Deckschicht intakt ist, ist das Zink sozusagen „wirkungslos“. Das wiederum bedeutet andererseits aber auch, dass eine Verzinkung durch einen stabilen Deckanstrich durchaus ersetzbar ist, wenn man darauf achtet dass dieser intakt bleibt.

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